„Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten“ – so begegnet uns Johannes der Täufer im Johannesevangelium, nämlich als Zeuge für Jesus Christus (Joh 1,6.7).
Die Verheißung der Geburt des Johannes
Von Johannes dem Täufer berichtet auch das Lukasevangelium. Ausführlich wird geschildert, wie der Engel Gabriel dem Zacharias, dem Vater des Johannes, die Geburt eines Sohnes verheißt – obwohl Elisabeth, die Frau des Zacharias, schon betagt ist. Der Name des Kindes soll Johannes sein, voll des Heiligen Geistes. Zacharias aber hat Zweifel, daraufhin muss Zacharias verstummen, bis auf den Tag, an dem dies alles eintreffen soll. Elisabeth wird tatsächlich schwanger.
Johannes als Wegbereiter des Herrn
Nach der Geburt und der Beschneidung des Knaben wird ihm der Name Johannes gegeben. Da kann Zacharias wieder sprechen, er nimmt den Auftrag seines Sohnes Johannes vorweg: „Und du, Kindlein, wirst Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest“ – Johannes der Täufer als prophetischer Wegbereiter Jesu Christi (Lk 1,76). Johannes selbst sieht sich als Wegbereiter des Herrn, wenn er bei seiner Predigt auf die Worte aus dem Jesajabuch sinngemäß zitiert: »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!« (Mt 3,3; Jes 40,3.4). Nach dem Bericht über die Verheißung der Geburt des Johannes und dessen Geburt selbst fährt das Lukasevangelium fort mit der Verheißung der Geburt Jesu an Maria durch den Engel Gabriel.
Johannes als wiedergekommener Elia
Im Lukasevangelium spricht der Engel Gabriel auch davon, dass Johannes „im Geist und der Kraft“ des Propheten Elia wirken solle (Lk 1,17), und gibt damit einen weiteren Hinweis auf das Alte Testament. Dort wird Elia als der Bote Gottes beschrieben, der vor dem Tag des Herrn wiederkommen soll (Mal 3,1.23.24). Jesus selbst ist es, der den wiederkommenden Elia in Johannes dem Täufer erkennt (Mt 17,10–13).
Das Zeugnis des Johannes
Das Zeugnis des Johannes des Täufers für Jesus als den Messias, also den Christus, wird im Johannesevangelium näher beschrieben. Dort heißt es, dass Jesus das Gottes Lamm ist, das der Welt Sünde trägt, und dass Jesus Gottes Sohn ist (Joh 1,29.34). Wir wollen uns in der Adventszeit an dieses Zeugnis für Jesus erinnern.
Foto: Jan Becke