27.10.2015

Hörgenuss an zwei Abenden: Puccinis „Messa di Gloria“ aufgeführt

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Ein Projektchor und das Kammerorchester des Apostelbereichs Stuttgart brachten unter der Leitung von Carolin Strecker und Birgit Müller die „Messa di Gloria“ von Giacomo Puccini (1858-1924) zur Aufführung.

  • Ein beeindruckendes Ambiente - die Friedenskirche in Ludwigsburg
    < Ein beeindruckendes Ambiente - die Friedenskirche in Ludwigsburg >
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  • Die Solisten Roger Gehrig (links) und Jens Paulus (rechts)
    < Die Solisten Roger Gehrig (links) und Jens Paulus (rechts) >
  • Konzert in Stuttgart-Süd
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  • Jens Paulus
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  • Roger Gehrig
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  • Roger Gehrig, Birgit Müller, Carolin Strecker, Jens Paulus (v.l.n.r.)
    < Roger Gehrig, Birgit Müller, Carolin Strecker, Jens Paulus (v.l.n.r.) >

Am Samstag, den 24. Oktober, und Sonntag, den 25. Oktober, überzeugten die Aufführenden in der neuapostolischen Kirche in Stuttgart-Süd und in der Friedenskirche in Ludwigsburg das an beiden Abenden zahlreich erschienene Publikum von der harmonischen und klangvollen Komposition Puccinis.

Den knapp 100 musikbegeisterten Sängerinnen und Sängern des Projektchores, den Solisten sowie dem rund 40-köpfigen Kammerorchester gelang es gemeinsam, ihre Freude an der Musik, die sie während der intensiven Probenarbeit entwickelt hatten, an die Zuhörer zu vermitteln. So war es nicht verwunderlich, dass auch nach dem Konzert noch Stücke daraus zu hören waren – gesummt oder gepfiffen von Zuhörern, denen die ansprechenden Melodien im Ohr geblieben sind.

Von zart und schlicht über akzentuiert und vehement bis hin zu übermütig, verspielt und lebendig reicht die Bandbreite der Charakteristiken, die den einzelnen Stücken in den fünf Sätzen der Messe erklingen. Das „Kyrie eleison“ („Herr, erbarme dich unser“), vom Chor inständig wie auch anrührend zart vorgebracht, geht über in das „Gloria“ („Ehre sei Gott in der Höhe“), dem längsten und am gründlichsten ausgearbeiteten Satz. Darin ließen die Sängerinnen und Sänger mit Hilfe des Orchesters verschiedene lebendige Szenen mit vielfältigen Klangfarben erklingen. In der Welt der italienischen Oper kamen die Zuhörer schließlich beim Stück „Qui tollis pecata mundi“ („Der du trägst die Sünden der Welt“) an, das Puccini – entgegen der Tradition – als Triumphmarsch vertonte und das klangvoll von Chor und Orchester dargebracht wurde. Rhythmisch präzise und harmonisch fügten sich Orchester und Chor auch im „Credo“ („Ich glaube“) und im „Sanctus“ („Heilig, heilig, heilig“) zusammen.

Die Solisten Roger Gehrig (Tenor) und Jens Paulus (Bass) überzeugten an beiden Abenden mit ihren Solopartien, die im Werk jeweils eine herausragende Stellung einnehmen. In „Gratias agimus tibi“ im Gloria stellte der Tenor mit spielerischer Leichtigkeit und gleichzeitig tiefer Emotion den Dank an Gott in den Mittelpunkt. In „Et incarnatus de Spiritu Sancto“ („Und empfangen wurde vom Heiligen Geist“) erklangen zarte Töne des Tenors im Begleitung des Chores, die den Glauben an die Empfängnis Jesu durch den Heiligen Geist und seine Geburt durch die Jungfrau Maria wiedergaben.

Vom Kreuzigungstod Jesu, der für die Sünden der Menschen gestorben ist, und dem Glauben daran als einem Teil des Glaubensbekenntnisses („Credo“) sang der Bass in „Crucifixus“, vertont in düsterer Stimmlage, um dann nochmals im „Benedictus“ („Gelobt sei“) sanfte Klänge anzustimmen.

Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei

Die liturgischen Texte der katholischen Messe werden schon seit Jahrhunderten von vielen Komponisten unterschiedlich vertont. Denn die Texte bringen mit Huldigung, Gotteslob, Anbetung, Dank und dem Glaubensbekenntnis zahlreiche Aspekte des Christseins zum Ausdruck und zeigen unterschiedliche Haltungen, die ein Christ Gott gegenüber einnehmen kann. Puccinis Version führt den Hörer hinein in eine faszinierende  Klangwelt mit stark differenzierten Stimmungen.

Die „Messa di Gloria“ ist Puccinis einzige Messe, die er im Jahr 1880 zum Abschluss seiner Studien am Institutio musicale „G. Pacini“ in Lucca, seinem Geburtsort, vollendete. Seine nachfolgende Entwicklung hin zu einem gefeierten Opernkomponisten lässt sich in den einzelnen Sätzen der Messe bereits vorausahnen – seine besondere Gabe für Melodien und Dramaturgie ist deutlich erkennbar.

Ganz ohne Fulminanz, unerwartet bescheiden und schlicht endet die beeindruckende Messe mit der leisen, aber eindringlich vorgetragenen Friedensbitte „Dona nobis pacem“.

Lesen Sie über die Konzerte auch auf der Webseite des Kirchenbezirks Stuttgart/Leonberg, zu dem die Gemeinde in Stuttgart-Süd gehört.

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