01.12.2023

Die Ankunft des Königs der Herrlichkeit

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Advent – Zeit der Stille und der Besinnung, Zeit des Wartens auf das Weihnachtsfest. Ebenso erinnert uns Advent an das Warten auf die Wiederkunft Christi. Woher kommt der Begriff Advent und warum gibt es vier Sonntage im Advent?

Das Kirchenjahr ist in Festkreise eingeteilt: Es gibt einen Osterfestkreis und einen Weihnachtsfestkreis, der Advent und Weihnachten umfasst. Das Wort Advent stammt aus dem Lateinischen (adventus) und heißt übersetzt Ankunft. In der Antike bezeichnete das Wort die Thronbesteigung eines Herrschers oder den ersten offiziellen Besuch eines Herrschers nach Antritt seiner Herrschaft, aber auch die Ankunft einer Gottheit im Tempel. Die christliche Tradition bezeichnet mit Advent die Ankunft des Herrn Jesus Christus als fleischgewordenes Wort Gottes, als wahrer Mensch und wahrer Gott, und ebenso das Warten auf die Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten.

Advent wird heute üblicherweise etwa vier Wochen vor Weihnachten gefeiert. Das war früher anders: Die Adventszeit dauerte in alter Zeit vom 11. November, dem traditionellen Martinstag, bis zum 6. Januar, dem Fest Epiphanias – dem Gedenken der Erscheinung des Herrn in seiner göttlichen Machtfülle unter den Menschen. Diese Wochen waren Fastenzeit, wie in der Passionszeit vor Ostern fasteten die Menschen. Am Martinstag wurde vor dem adventlichen Fasten üppig gefeiert und gegessen, um dann bis zum 6. Januar, einem traditionellen Tauftermin, zu fasten. In der vorindustriellen, bäuerlichen Gesellschaft – wie der mittelalterlichen – spannte sich die Advents- und Weihnachtszeit gar von 11. November bis zum 2. Februar: Im November entließ man auf den Bauern- und Gutshöfen die Bediensteten, die Knechte und Mägde, um sie – nach der „stillen Zeit“, in der die bäuerliche Arbeit in Feld und Flur ruhte – im Februar erneut einzustellen. Erst im Mittelalter setzte sich die Vierzahl der Adventssonntage durch, mit dem 1. Advent beginnt nunmehr die Adventszeit, die ihr Ziel und Ende im Heiligabend hat. Das Kirchenjahr nimmt seinen Anfang mit dem 1. Advent und endet mit dem Totensonntag beziehungsweise Ewigkeitssonntag.

Der 1. Adventssonntag steht unter dem Motto: Der kommende König der Herrlichkeit, wie er im Sacharjabuch (Sach 9,9; Mt 21,5) und im Liedgut („Macht hoch die Tür“; „Tochter Zion“, Gesangbuch 1 und 4) beschrieben wird. Dies wird am diesjährigen ersten Sonntag im Advent durch eine alttestamentliche Verheißung verdeutlicht: Im Buch des Propheten Jeremia verheißt Gott durch den Propheten einen künftigen Herrscher aus dem Haus Davids: „In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen gerechten Spross aufgehen lassen; der soll Recht und Gerechtigkeit schaffen im Lande“ (Jer 33,15). Diese Prophezeiung hat sich in Jesus Christus erfüllt. Die Verheißung Jeremias greift Worte auf, in denen König David als der Herrscher beschrieben wird, der Recht und Gerechtigkeit übte (2Sam 8,15). Jesus ist als Nachkomme Davids von königlicher Würde (Mt 1,1; 2,2). Wie David wird Jesus Christus für das ganze Volk, für alle Menschen Recht und Gerechtigkeit üben.

Bei der Einstimmung auf das Weihnachtsfest freuen wir uns über das in Jesus Christus gekommene Heil „als die Zeit erfüllt war“ (Gal 4,4) und auf das Wiederkommen des Herrn in der von ihm verheißenen Zukunft.

Foto: Jan Becke

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