08.12.2023

Christus, das Licht in der Finsternis

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Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt – dieser Liedvers von Jochen Klepper spiegelt sich im Bibelwort des 2. Adventssonntages: Christus, das Licht der Welt! Ein Licht, das auch heute noch leuchtet.

Das göttliche, wahre Licht ist in Jesus Christus Mensch geworden

Das Johannesevangelium spricht besonders deutlich von Christus als dem Wort Gottes. Es stellt zudem fest, dass Jesus Christus nicht nur bei Gott, sondern selbst Gott ist. Außer dem Bild „Wort“ für Christus benutzt das Johannesevangelium ein weiteres Bild, um die Göttlichkeit Jesu zu beschreiben: Licht (Joh 1,1–10). „Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott“, so wird es im Großen Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel im 4. Jahrhundert ausgedrückt. Das Licht, das von Gott kommt und selbst Gott ist, leuchtet in die Finsternis des Menschengeschlechts, um die Menschen zu erleuchten und zu erlösen.

Licht in dunkler Zeit

Unser Gesangbuch enthält ein sehr anrührendes Adventslied aus der Neuzeit: „Die Nacht ist vorgedrungen“ (Neuapostolisches Gesangbuch Nr. 6), geschrieben von Jochen Klepper. Der Liedtext wurde in wahrhaft dunkler Zeit 1938 gedichtet, es spiegelt den Lebensweg des Liederdichters wider. Jochen Klepper (1903–1942), Theologe und Schriftsteller, heiratet eine jüdische Frau, was ihn 1933 die Stellung kostet. In auswegloser Situation nimmt sich Klepper mit Frau und einer seiner Töchter 1942 das Leben. Das Lied nimmt die Bildlichkeit des Lichtes auf, das in der Finsternis leuchtet: „Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt“ (leider nicht im Gesangbuch enthalten) und lobpreist den „hellen Morgenstern“ (Vers 1) – Jesus Christus. Klepper verbindet diese Bilder vom Licht und Morgenstern mit Worten aus dem Römerbrief des Apostels Paulus: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen“ (Röm 13,12) – die erwartete Ankunft Jesu in der Nacht und in der Finsternis der Adventszeit deutet voraus auf den Tag der Wiederkunft Christi. Jochen Kleppers Lied hat nicht nur seinen Platz im Advent, sondern es blickt bereits voraus auf das kommende Weihnachtsfest: Die Geburt Jesu im Stall wird ebenso angesprochen wie der Stern von Bethlehem, „der Stern der Gotteshuld“ (Neuapostolisches Gesangbuch Nr. 6, Verse 2.3).

Licht am Adventskranz

Ein Brauch in der Adventszeit nimmt das Spiel von Licht und Finsternis auf und feiert symbolisch das immer stärker im Dunklen leuchtende Licht – der Adventskranz, in seiner Urform eine Erfindung des evangelischen Theologen und Pädagogen Johann Hinrich Wichern aus dem Jahr 1839 (1808–1881). Die vier Kerzen werden an den vier Adventssonntagen nach und nach angezündet: Am 1. Adventssonntag wird eine Kerze angezündet, ab dem 2. Advent die zweite und so weiter. Die Kerzen wollen zeigen: Zuerst scheint ihr Licht nur verhalten auf, es wird aber, je näher man dem Weihnachtsfest kommt, immer mächtiger, die Helligkeit nimmt zu, die Finsternis schwindet – auch in der Natur: Am Ende des Jahres, zur Wintersonnenwende um die Weihnachtszeit, werden die Tage wieder länger, die Nächte kürzer.

Foto: Jan Becke

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