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Pfingsten ist das Fest, das im Gedenken an die Ausgießung des Heiligen Geistes gefeiert wird, wie sie in Apostelgeschichte 2 bezeugt ist. Als die Apostel vom Heiligen Geist erfüllt worden waren, trat Petrus auf und predigte von Jesus Christus. Dies ging den Zuhörern "durchs Herz", etwa 3000 Menschen kamen zum Glauben und ließen sich taufen. So war die erste Gemeinde entstanden; daher gilt Pfingsten als "Geburtstag der Kirche Christi".
Seit vier Jahrzehnten: Pfingstgottesdienst in großer Gemeinde
Seit vor nun 40 Jahren Stammapostel Hans Samuel Urwyler den Gottesdienst zu Pfingsten als "Geburtstag der Kirche" mehr in das Bewusstsein der Gläubigen gerückt hatte, wurden Pfingstgottesdienste in der Neuapostolischen Kirche mit Übertragung in viele Länder gefeiert, zunächst in Europa. So erlebte seit Pfingsten 1980 jeweils eine große Gemeinde gemeinsam das Pfingstfest, im Gottesdienst mit dem Stammapostel. Dieser richtete ab dem Pfingstfest 1980 zu diesem Anlass auch ein Grußwort an die Glaubensgeschwister.
Als weltweit übertragene Gottesdienste werden Gottesdienste zu Pfingsten, seitdem die technischen Möglichkeiten dazu bestehen, zumeist alle zwei Jahre gefeiert. Der kircheneigene Verlag Bischoff verantwortet die Ausstrahlung via Satellit. Seit ein paar Jahren erfolgen zudem auch Übertragungen via Internet-Livestream, wobei die Gläubigen den Gottesdienst miteinander in ihrer Kirche mitfeiern.
Dass der Gottesdienst zu Pfingsten 2020 weltweit als Internet-Livestream im eigenen Wohnzimmer mitgefeiert wird, ist den Schutzmaßnahmen angesichts der COVID-19-Pandemie geschuldet.
Kurzer geschichtlicher Rückblick
Zum Gottesdienst an Pfingsten 1981, der in Bern stattfand, gab Stammapostel Urwyler als Predigtgrundlage erstmals weltweit ein einheitliches Bibelwort heraus. In jenem Gottesdienst wurde Bezirksapostel Richard Fehr, der nachmalige Stammapostel, für die Schweiz ordiniert – an Pfingsten im Jahr zuvor, 25. Mai 1980, hatte er das Apostelamt empfangen – und der württembergische Bezirksapostel Karl Kühnle wurde von seiner zusätzlichen Verantwortung für die Gemeinden in der Schweiz einschließlich Österreich, Italien, Spanien und osteuropäischer Gebiete entlastet.
Der Gottesdienst an Pfingsten 1982 wurde in Böblingen (Süddeutschland) gefeiert und erstmals auf alle Kontinente mit englischen Sprachgebieten übertragen. Und zum ersten Mal wandte sich der Stammapostel mit dem Pfingstgrußwort an die Glaubensgeschwister überall in der Welt. Dieses erste weltweite Pfingstgrußwort von Stammapostel Urwyler war das Bibelwort aus dem Matthäus-Evangelium: "Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" (Kapitel 5,48).
Seinen letzten Pfingstgottesdienst führte Stammapostel Urwyler 1987 in Frankfurt durch. In diesem Gottesdienst versetzte er Bischof Emil Rapp aus Süddeutschland altershalber in den Ruhestand und ordinierte die süddeutschen Bischöfe Bernd Dittus und Volker Kühnle, den nachmaligen Apostel.
Der Amtsnachfolger von Stammapostel Urwyler, Stammapostel Richard Fehr, trat in der Kirche in Fellbach (Süddeutschland) im Gottesdienst an Pfingsten, 22. Mai 1988, dieses Amt an. 17 Jahre später, im Festgottesdienst am Pfingstsonntag, 15. Mai 2005, ordinierte Stammapostel Fehr – wieder in der Kirche in Fellbach – Wilhelm Leber in dieses höchste geistliche Amt. Stammapostel Leber entband anschließend, in jenem Pfingstgottesdienst, Stammapostel Fehr von seinen Amtsverpflichtungen und verabschiedete ihn in den Ruhestand. Mehr als 1,5 Millionen Glaubensgeschwister in aller Welt erlebten diesen Pfingstgottesdienst in Übertragung mit.
Stammapostel Wilhelm Leber seinerseits trat im Gottesdienst an Pfingsten 2013 in den Ruhestand und ordinierte als seinen Nachfolger den heutigen Stammapostel, Jean-Luc Schneider. Der Gottesdienst am 19. Mai 2013 wurde in Hamburg gefeiert; die Gemeinden in Süddeutschland und den weiteren ca. 30 Ländern des Arbeitsbereichs von Bezirksapostel Michael Ehrich nahmen via Übertragung teil. Insgesamt waren weltweit Gemeinden in über 100 Ländern zu diesem Pfingstgottesdienst vereinigt.
Unter der Schirmherrschaft von Bezirksapostel Ehrich fand 2014 der erste Internationale Kirchentag (IKT) der Neuapostolischen Kirche statt. Spiritueller Höhepunkt des dreitägigen Glaubensfests in München war der Gottesdienst am Pfingstsonntag, 8. Juni, den Stammapostel Jean-Luc Schneider im Olympiastadion durchführte und an dem über 47.000 Kirchentags-Besucher teilnahmen. Die Tradition des speziellen Pfingstgrußworts brechend, erklärte der Stammapostel, der für 2014 gegebene Gedanke "Mit Liebe ans Werk" sei nicht bloß Leitfaden für die Aktivitäten und nicht nur ein Motto, sondern müsse fester Bestandteil des Glaubenslebens sein. In der Liebe tätig zu sein sei unerlässlich zur Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi.
Der Gottesdienst wurde per Satellit und Rundfunk weltweit in über 100 Länder live übertragen, und Millionen neuapostolische Christen erlebten die zentrale Pfingstfeier mit dem Stammapostel auf diese Weise mit. Eine Simultanübersetzung des Pfingstgottesdienstes 2014 erfolgte in mehr als 20 Sprachen.
Fotos: Neuapostolische Kirche International, Neuapostolische Kirche Süddeutschland