Der Gottesdienst wurde in der großen Kirche in Karlsruhe-Mitte (Apostelbereich Karlsruhe) gefeiert, angesichts der COVID-19-Pandemie und des Infektionsschutzkonzepts in vergleichsweise kleiner Gemeinde aus Mitgliedern der Gemeinden Karlsruhe-Mitte und Karlsruhe-Durlach, die wegen des Infektionsschutzes derzeit miteinander hier Gottesdienst feiern.
Eine Übertragung erfolgte via Internet-Livestream über den YouTube-Kanal der Gebietskirche und mit Simultanübersetzung in die Sprachen Englisch, Französisch, Kroatisch, Russisch und Spanisch. Auch wurde der Gottesdienst in die Deutsche Gebärdensprache (DGS) verdolmetscht. Daher konnten Glaubensgeschwister in vielen Ländern und Gebieten des Bezirksapostelbereichs den Gottesdienst bei sich zu Hause mitfeiern, in Süddeutschland zudem durch Telefonübertragung.
Kurzfristig war auch eine Satelliten-Übertragung möglich geworden, sodass sich auch Gemeindemitglieder in den für Satellitenempfang ausgerüsteten Kirchen zum Gottesdienst versammelten. Dies galt jedoch infolge des Infektionsschutzkonzepts nur für die Gemeinden, in denen nun wieder sogenannte Präsenzgottesdienste stattfinden, und nur soweit es die Vorgaben zur Vermeidung einer SARS-CoV-2-Infektion zuließen.
Wer im Glauben, Gottvertrauen und in Demut das annehme, was Gott ihm anbiete, dessen Seele werde keinen Mangel haben, sagte der Stammapostel, als er auf die unterschiedlichen Teilnahmegegebenheiten der gottesdienstlichen Gemeinde hinwies.
Die Gottesdienstteilnehmer, die sich in einer Kirche versammeln konnten, feierten im Gottesdienst das Heilige Abendmahl mit und empfingen dieses Sakrament.
Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch Vorträge von Orgel, Klavier, eines Streichquartetts sowie zweier Solisten (einer Sopranistin und eines Tenorsängers). Sie schufen schon vor Gottesdienstbeginn trotz der Einschränkungen durch den Infektionsschutz mit ihren Vorträgen eine feierliche Stimmung.
Befreiung aus der Sünde
Als Predigtgrundlage verwendete der Stammapostel ein Bibelwort aus dem Alten Testament, aus den Versen 7 und 8 von Psalm 146: „Der HERR macht die Gefangenen frei. Der HERR macht die Blinden sehend. Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind. Der HERR liebt die Gerechten.“ Aus der Glaubenssicht werde damit, so der Stammapostel, das Heilswirken Gottes durch Jesus Christus beschrieben.
So verdeutlichte er die Gefangenschaft als ein Bild für den Menschen, der seit dem Sündenfall unter der Herrschaft der Sünde lebt. „Er kann aus sich selbst kein sündloses Leben führen, auch wenn er sich viel Mühe gibt – er ist gefangen. Gott will ihn aus dieser Gefangenschaft befreien.“ Die Befreiung von der Macht der Sünde, aus der Herrschaft des Bösen, erfolge durch Jesus Christus und gelte für Menschen im Diesseits wie auch im Jenseits. Daher werde das Evangelium auch den Toten gepredigt.
In dem Zusammenhang erklärte der Stammapostel, Jesus Christus – der durch sein Opfer die Erlösung aus Sünde und Schuld bewirkt, den Tod besiegt und dem Menschen das ewige Leben ermöglicht hat –, wende sich jedem Einzelnen zu: „Er will ihn für sich gewinnen und somit befreien.“ Doch brauche dies die Zustimmung und Mitwirkung des Menschen durch Glauben und Vertrauen zu Jesus Christus, Annahme der Sakramente und Nachfolge.
Der „Befreiungsprozess“ sei auch bei den Nachfolgern Jesu Christi noch im Gange. Die endgültige Befreiung, die Erlösung, werde im zukünftigen Reich Gottes erlebt: in ewiger Freiheit und Gemeinschaft mit Gott.
Die im Bibelwort erwähnte Blindheit, Niedergeschlagenheit und Gerechtigkeit deutete der Stammapostel im Fortgang der Predigt ebenfalls als Bilder.
Unter den Formen der Blindheit auf Glaubensebene nannte er das Blind-Sein, wenn man Auftrag und Wirken Jesu Christi – das auf die Befreiung aus der Sünde und nicht auf Irdisches zielt – nicht richtig versteht. Oder auch, wenn man auf den anderen sieht und sich an diesem misst und nicht an Jesus Christus. Dabei erinnerte der Stammapostel an Jesu Wort vom Splitter im Auge des anderen und vom Balken im eigenen Auge und appellierte: „Schau auf Jesus Christus! Er ist das Vorbild.“ Zudem führte der Stammapostel aus, dass es auch Blindheit für das Leid und die Bedürfnisse des Nächsten gibt.
Zum Gottesdienst in der Kirche in Karlsruhe-Mitte waren die süddeutschen Apostel eingeladen. Um einen Predigtbeitrag wurde der Bezirksapostel gebeten.
Er sprach von der wahren Freiheit – dem Gebunden-Sein in Jesus Christus: Jesus Christus nachzufolgen, ihn als den Maßstab schlechthin zu sehen, sich an ihm zu orientieren, das Wesen Jesu Christi in der eigenen Seele zu befördern.
Ruhesetzung und Ordination
Apostel Herbert Bansbach trat in diesem Gottesdienst in den Ruhestand.
Apostel Bansbach diente 42 Jahre als Amtsträger; davon arbeitete er über zwölf Jahre in großem Segen als Apostel im Apostelbereich Karlsruhe. Voll Seelenliebe und mit hohem Engagement betreute er als länderverantwortlicher Apostel auch Gemeinden und Kirchenbezirke in den Ländern Benin und Togo, die zum Bezirksapostelbereich gehören.
Der bisherige Bischof Martin Rheinberger aus dem Apostelbereich Heilbronn/Nürnberg wurde zum Apostel ordiniert. (Weitere Berichte folgen)
Fotos: CC. Spindler / Wolfram Müller