13.04.2020

Gemeinsam das Osterfest im Gottesdienst gefeiert

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Am Ostersonntag, 12. April 2020, haben neuapostolische Christen weltweit das Osterfest im Gottesdienst mit dem Stammapostel gefeiert – als eine Gemeinde, jedoch infolge der Schutzmaßnahmen angesichts der COVID-19-Pandemie bei sich zu Hause.

  • Der Stammapostel leitete den außergewöhnlichen Ostergottesdienst
    < Der Stammapostel leitete den außergewöhnlichen Ostergottesdienst >
  • Musikalische Umrahmung durch Orgel- und Klaviervorträge
    < Musikalische Umrahmung durch Orgel- und Klaviervorträge >
  • Der Gottesdienstraum im Gebäude des Verlags Friedrich Bischoff
    < Der Gottesdienstraum im Gebäude des Verlags Friedrich Bischoff >

„Freut euch, ihr Christen“

Mit diesem Lied (Text: Ernst Heinrich Gebhardt, 1832–1899), das die Auferstehung Jesu Christi preist, begann der zentrale Ostergottesdienst am Ostersonntag, 12. April 2020. Stammapostel Jean-Luc Schneider führte den Gottesdienst am Sitz des kircheneigenen Bischoff-Verlags in Neu-Isenburg durch.

Die Auferstehung Jesu Christi, betonte der Stammapostel, sei etwas so Gewaltiges und von solcher Tragweite, dass die Glaubenden nur Grund und Ursache zur Dankbarkeit und Freude hätten.

Als Bibelwort lag Offenbarung 1,17b.18 zugrunde: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“

An diesem hohen Feiertag gab es eine Bibellesung. Die Lesung erfolgte durch den Verlagsleiter, Bischof Jürgen Kramer, den der Stammapostel im Verlauf des Gottesdienstes auch um einen Predigtbeitrag bat.

Gelesen wurden die Verse 11–20 aus Kapitel 20 des Johannes-Evangeliums – die Schilderung, wie Maria von Magdala Zeugin der geschehenen Auferstehung Jesu Christi wurde, als sie das leere Grab Jesu vorfand und sich ihr der Auferstandene zeigte. Maria meinte zunächst, er sei der Gärtner, doch erkannte sie ihn, als er zu ihr sprach. Am Abend trat der Auferstandene dann in den Kreis seiner Jünger, die sich aus Furcht hinter verschlossenen Türen versammelt hatten.

Zur Bibellesung führte der Stammapostel aus, dass die Jünger große Freude hatten, weil Jesus Christus – in neuer Lebensform, im Auferstehungsleib – wieder bei ihnen war. Sie seien dadurch froh geworden, seine Gegenwart habe Trost für sie bedeutet. Der Auferstandene habe den Jüngern keine Vorwürfe gemacht, weil sie ihn verlassen hätten, sondern ihnen Frieden geschenkt. Im Nachhinein hätten sie verstanden: „Gott war mit Jesus Christus. Noch mehr: Jesus Christus ist Gott!“

Die Gegenwart Gottes – des Vaters und des Sohnes, Jesus Christus – und das Wirken des Heiligen Geistes lasse sich im Ostergottesdienst in der derzeitigen besonderen Situation auch zu Hause hinter verschlossenen Türen erleben, so der Stammapostel. Sie bringe Frieden, schenke Freude und vermittle Trost.

Weltweit eine Gemeinde – bei sich zu Hause

Den Ostergottesdienst feierten Hunderttausende neuapostolische Christen weltweit als eine Gemeinde, jedoch infolge des Versammlungsverbots wegen der COVID-19-Pandemie bei sich zu Hause – via Internet-Livestream auf YouTube, IPTV, Telefon sowie über den südafrikanischen Fernsehkanal NACTV und in einigen Ländern auch über öffentliche Fernsehsender.

Ursprünglich hatte der Stammapostel geplant, den Ostergottesdienst mit den Glaubensgeschwistern und in Begleitung einiger Apostel in einer großen Gemeinde in Süddeutschland zu feiern, mit Übertragung via Satellit und Internet-Livestream in viele hundert Kirchen und gottesdienstliche Versammlungsstätten im Arbeitsbereich des Bezirksapostels Michael Ehrich. Nun führte der Stammapostel den Ostergottesdienst zentral für alle Gebietskirchen durch – allein in einem für den Gottesdienst hergerichteten Raum mit Altar, Kreuz, Klavier und Orgel im Verlagsgebäude; nur Bischof Jürgen Kramer, ein Organist und zwei Konsekutiv-Dolmetscher waren dabei. Der Stammapostel führte den Gottesdienst in Deutsch durch; die beiden Dolmetscher, die sich abwechselten, übersetzten konsekutiv ins Englische.

Durch die ausschließlich mediale Verbreitung des Ostergottesdienstes konnte sich der Stammapostel in dieser besonderen Situation an die Glaubensgeschwister weltweit wenden. In seinen einleitenden Worten ging er auf die Not und das Leid der Menschen durch die COVID-19-Pandemie ein und zeigte Verständnis für Verunsicherung, Besorgnisse und Ängste um die Gesundheit und das Leben und auch um die wirtschaftlichen Folgen. Allerdings sei in vielen Ländern die Corona-Krise „nur eine Zeile mehr auf der langen Liste der Plagen und Nöte“, denen die Menschen ausgesetzt seien.

Anteilnahme und Gebet, Gottvertrauen und Glaube

„Wir nehmen tief Anteil“, bekundete der Stammapostel angesichts der COVID-19-Pandemie und der über zwei Millionen durch das Corona-Virus infizierten Menschen sowie der weit über hunderttausend Gestorbenen. „Wir beten für alle, die in großer Not sind. Und wir sind den vielen Menschen dankbar, die sich für andere einsetzen.“ Auch verwies er darauf, dass es unbedingt nötig sei, sich strikt an die behördlichen Vorgaben zum Schutz der Menschen und zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zu halten.

Der Stammapostel stellte zudem klar, dass die Pandemie weder ein Zeichen für das Ende der Welt noch für die nahe Wiederkunft Christi ist: „Unsere Hoffnung auf Christi Wiederkunft beruht nicht auf Zeichen, sondern auf dem Glauben an Jesus Christus. Unser Glaube beruht auf den biblischen Hinweisen und dem Wirken des Heiligen Geistes.“ Ebenso wenig sei die Pandemie eine Strafe Gottes – denn Gott sei der Gott der Liebe.

Es gelte, gerade auch im Bewusstsein, dass man Vieles nicht wisse, auf Vieles keine Erklärungen und Antworten habe, weiterhin Gott zu vertrauen. „Als Christen haben wir gelernt, Gott ergeben zu sein. Wir lassen uns ganz in seine Hand fallen“, so der Stammapostel. „Wir bleiben treu in der Nachfolge Jesu Christi.“

Christi Auferstehung von den Toten

Durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten – sie ist Tat des dreieinigen Gottes – besteht berechtigte Hoffnung auf ewiges Leben: Durch Jesu Opfertod und Auferstehung ist die Möglichkeit geschaffen, den im Sündenfall begründeten Tod und die dadurch bewirkte Trennung der Menschen von Gott aufzuheben.

Im Ostergottesdienst sprach der Stammapostel davon, dass die Auferstehung Jesu Christi auf die Auferstehung vorausweist, auf welche die Gläubigen hoffen. Jesus Christus – der sich gemäß dem für die Predigt verwendeten Bibelwort als „der Erste und der Letzte und der Lebendige“ vorstellt – sei auch der Erste gewesen, der den Auferstehungsleib empfangen habe. An ihn und seine Auferstehung zu glauben und ihm treu nachzufolgen gebe Grund, dies ebenfalls zu erleben.

In diesem Zusammenhang verwies der Stammapostel darauf, dass Gottes Heilswirken auch für die Menschen im Jenseits gilt: „Der physische Tod ist kein Hindernis zum Heil.“ Es könne jeder, der an Jesus Christus glaubt, Heil finden. „Der Auferstandene hat die Schlüssel“ – dieses Bild gemäß dem Bibelwort für die Osterpredigt bedeute: „Jesus Christus hat Macht über Erde und Himmel.“

(Zum Auferstehungsleib siehe Nr. 189 „Katechismus in Fragen und Antworten“. Einen Auferstehungsleib zu empfangen, der dem Auferstehungsleib Christi gleicht – diese Glaubensgewissheit derer, die sich auf die Wiederkunft Christi vorbereiten ließen, wird untermauert durch Aussagen des Apostels Paulus, z.B. in 2. Korinther 5,2.4.5; Philipper 3,20.21)

Sündenvergebung und Heiliges Abendmahl

Im Ostergottesdienst erlebten die Glaubenden die Sündenvergebung – dass Gott frei mache von Sünden, sei Ausdruck seiner Liebe, so der Stammapostel.

Er sprach vor der Sündenvergebung auch vom Sakrament des Heiligen Abendmahls, das derzeit nicht gefeiert wird. Er wisse wohl, dass sich die Gemeinden danach sehnten, er selbst ebenfalls. Doch das Sakrament werde gemäß dem siebten Glaubensartikel des neuapostolischen Glaubensbekenntnisses vollzogen: „Das ist unser Erbe!“ Der Stammapostel erläuterte, Jesus Christus selbst habe das Heilige Abendmahl gestiftet und bestimme darüber; die Apostel sollten das Heilige Abendmahl verwalten, darüber aber nicht einfach frei verfügen: „Wir können es nicht beliebig anpassen.“ Er verwies auf die Realpräsenz Jesu Christi in der ausgesonderten Hostie und darauf, dass das Heilige Abendmahl ein Gemeinschaftsmahl ist. (Nach der neuapostolischen Glaubenslehre schließt der Auferstandene bei der Abendmahlsfeier Gemeinschaft mit seinen Aposteln und mit den Glaubenden, die es zu ihrem Heil genießen; Gemeinschaft im Heiligen Abendmahl hat zudem die gottesdienstliche Gemeinde untereinander.)

Das Heilige Abendmahl sei eine Gnade, die Gott schenke, unterstrich der Stammapostel, man habe kein Anrecht darauf. Er bat, die Zeit zu nutzen, um sich darauf vorzubereiten, wenn wieder Heiliges Abendmahl gefeiert werden könne. Bis dahin werde Gott alles geben, was die Glaubenden brauchten.

In diesem Zusammenhang richtete der Stammapostel den Blick der Glaubensgeschwister auch auf das Heilige Abendmahl als endzeitliches Mahl und die endgültige, bleibende Vereinigung mit Jesus Christus bei seiner Wiederkunft. Dabei erwähnte er die Worte Jesu gegenüber seinen Jüngern gemäß Kapitel 22 aus dem Lukas-Evangelium: „Und wie mir mein Vater das Reich bestimmt hat, so bestimme ich für euch, dass ihr essen und trinken sollt an meinem Tisch in meinem Reich“. Die Zusage an der Teilhabe an jenem großen Abendmahl sei nicht die eines Kirchenleiters, sondern es seien wahrhaftige Worte Gottes.

Eine Zusammenfassung des Ostergottesdienstes als Video ist auf dem YouTube-Kanal der Neuapostolischen Kirche International verfügbar.

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