05.07.2016

Gedenken an Verstorbene

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Nicht nur in der „stillen Zeit“, sondern traditionell auch am ersten Juli-Sonntag feiern neuapostolische Christen Gottesdienst, in dem an Verstorbene gedacht wird.

  • © Laikwunfai - istockphoto.com
    < © Laikwunfai - istockphoto.com >
  • Bezirksapostel Michael Ehrich am Altar in der Kirche in Nürnberg-Mitte
    < Bezirksapostel Michael Ehrich am Altar in der Kirche in Nürnberg-Mitte >
  • Orchester, Chor und Kinderchor gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit
    < Orchester, Chor und Kinderchor gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit >
  • Apostel Hans-Peter Schneider
    < Apostel Hans-Peter Schneider >
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  • Apostel Herbert Bansbach
    < Apostel Herbert Bansbach >
  • Apostel Hans-Jürgen Bauer
    < Apostel Hans-Jürgen Bauer >

Solche Gottesdienste haben ihren Grund in der Erkenntnis, dass Gottes Heilsangebot universal ist und sich an alle Menschen richtet, auf Erden und in der jenseitigen Welt. Ein wesentliches Element solcher Gottesdienste ist ein in allen Gemeinden gemeinsam vorgetragenes Fürbittgebet, dass Gott unerlösten Seelen barmherzig sei und ihnen seine ganze Liebe schenken möge.

Böses überwinden

Der Predigt in den Gottesdiensten am Sonntagvormittag, 3. Juli 2016, lag ein Bibelwort aus dem Neuen Testament zugrunde, 1. Johannes 5,5: „Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?“ Tenor war daher: Der Glaube an Jesus Christus, der durch sein Opfer den Sieg über das Böse errungen hat, gibt Kraft, dem Einfluss des Bösen zu widerstehen. Der Glaube muss sich auswirken – das bedeutet, dass der Glaubende sich nach dem Evangelium ausrichten und die Sakramente empfangen soll. Auch Verstorbene können Böses überwinden, indem sie zum Beispiel denen vergeben, die ihnen Leid zugefügt haben.

Fürbitte aus der Liebe heraus

Zusammen mit den acht süddeutschen Aposteln kam Bezirksapostel Michael Ehrich, der die Gebietskirche Süddeutschland leitet, nach Nürnberg-Mitte, um mit der Gemeinde dort diesen besonderen Gottesdienst zu feiern. Eine Bild-Ton-Übertragung des Gottesdienstes gab es in den Kirchen in Erlangen und Würzburg.

Das Bibelwort für die Predigt war Hesekiel 34, Vers 12: „Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster war.“

Wer Jesus Christus nachfolge, dessen Sinnen und Trachten sei nicht nur auf Irdisches gerichtet („Das irdische Leben ist nicht unsere Hauptbestimmung“), sondern der habe eine weitergehende Perspektive, so der Bezirksapostel zu Beginn der Predigt. Dabei verwies er auf Hebräer 13,14: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ – nämlich die Herrlichkeit, die ewige Gemeinschaft mit Gott. Den Nachfolgern Christi, die diese Gemeinschaft mit Gott erstrebten und sich bemühten, in Christi Wesen hineinzuwachsen, seien Menschen nicht gleichgültig, die noch nichts von Jesus Christus gehört hätten. Aus der Liebe heraus leisteten sie Fürbitte. „Wir wollen uns verbinden und gemeinsam um viel Heil und Erlösung beten!“

Zu einem Predigtbeitrag rief der Bezirksapostel zuerst Apostel Hans-Peter Schneider, der den Apostelbereich Heilbronn leitet und im Gottesdienst am 14. August dieses Jahres wegen Erreichens der Altersgrenze in den Ruhestand treten wird. Dies wird dann auch strukturelle Auswirkungen haben, eine Zusammenführung von Bezirken des Apostelbereichs Heilbronn mit denen des Apostelbereichs Nürnberg ist geplant. Auch die Apostel Herbert Bansbach, Leiter des Apostelbereichs Karlsruhe, und Hans-Jürgen Bauer, Leiter des Apostelbereichs Ulm, wurden zu einem Predigtbeitrag gerufen.

Musikalisch gestalteten den Gottesdienst ein Orchester und ein gemischter Chor mit. Auch ein Kinderchor – im Gottesdienst zusammen mit dem gemischten Chor – wirkte mit. Der Bezirksapostel dankte den Kindern und nahm dies auch als Bild für gemeinsames Wirken in der Kirche: „Ihr Kinder seid in der Kirche wichtig! Auch ihr könnt mit euren Gebeten anderen eine Hilfe sein.“

In diesem Gottesdienst wurde nicht nur für Verstorbene gebetet, sondern es wurden ihnen auch die Sakramente gespendet. Da die Sakramente mit einem äußeren Zeichen einhergehen, empfingen stellvertretend zwei Amtsträger die Heilige Wassertaufe, das Heilige Abendmahl und die Heilige Versiegelung.

Was sagt der Katechismus dazu?

Was der 2015 erschienene „Katechismus der Neuapostolischen Kirche in Fragen und Antworten“ über "Hilfe für Verstorbene" sagt, zitieren wir nachstehend:

545. Welche Aussagen macht die Heilige Schrift zur Hilfe für Verstorbene?

In 2. Makkabäer 12 wird von solchen berichtet, die Götzen gedient hatten und im Kampf gefallen waren. Für sie betete man um Hilfe in ihrem sündigen Seelenzustand. Es wurde Geld gesammelt, mit dem Opfertiere für ein Sühneopfer gekauft werden sollten.

Biblischer Ausgangspunkt für die Sakramentsspendung für Verstorbene ist 1. Korinther 15,29: In Korinth wurden Lebende für Tote getauft. Diese Praxis wurde von den Aposteln der Neuzeit wieder aufgenommen. Es entwickelten sich die heute üblichen Gottesdienste für die Entschlafenen.

546. Können wir den Verstorbenen eine Hilfe zum Heil sein?

Ja, wir können für unerlöste Seelen fürbittend eintreten und den Herrn bitten, er möge ihnen helfen. Ebenso können wir darum beten, dass die Seelen zum Glauben an Jesus Christus gelangen und dafür aufgeschlossen und bereit sind, das Heil anzunehmen, das Gott ihnen schenken will.

Da die Toten und die Lebenden in Christus eine Gemeinschaft bilden, werden sie im Jenseits wie im Diesseits im Sinn Christi wirken, also Fürbitte für Unerlöste einlegen.

Erlösung selbst jedoch geschieht allein durch Jesus Christus.

547. Worin besteht die Heilsvermittlung an Verstorbene?

Jesus Christus ist Herr über Tote und Lebende. Es liegt im Willen Gottes, dass allen Menschen geholfen wird (vgl. 1. Timotheus 2,4-6). Dies geschieht durch die Predigt, die Sakramente und die Vergebung der Sünden. Dazu ist der Glaube an Jesus Christus unerlässlich. Dies gilt für Tote und Lebende gleichermaßen.

Dass auch den Verstorbenen das Evangelium verkündigt werden muss, sagt 1. Petrus 4,6: „Denn dazu ist auch den Toten das Evangelium verkündigt, dass sie zwar nach Menschenweise gerichtet werden im Fleisch, aber nach Gottes Weise das Leben haben im Geist.“

548. Wie und durch wen geschieht die Heilsvermittlung an Verstorbene?

Die Spendung der Heiligen Wassertaufe, der Heiligen Versiegelung und des Heiligen Abendmahls für Verstorbene geschieht, indem Apostel die jeweilige sichtbare Handlung an Lebenden vornehmen. Die Heilswirkung kommt hierbei nicht den Lebenden, sondern den Verstorbenen zugute.

Wie Jesus Christus sein Opfer auf Erden brachte, so geschieht auch Heilsvermittlung durch die Apostel auf Erden.

Den „Katechismus in Fragen und Antworten“ veröffentlichen wir nach und nach in thematischen Blöcken unter „Katechismus“ in der Rubrik „Woran wir glauben“.

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