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Angesichts der Schutzmaßnahmen infolge der COVID-19-Pandemie hatte Bezirksapostel Michael Ehrich, Vorsitzender im Vorstand des Hilfswerks der von ihm geleiteten Gebietskirche, in diesem Jahr zu einer virtuellen Mitgliederversammlung eingeladen.
Die Tagesordnung enthielt unter anderem den Jahresbericht des Vorstands, den Bericht des Wirtschaftsprüfers und die Beratung und Beschlussfassung über den Haushaltsplan 2021.
Ferner ging es um Projektberichte und Projektplanungen. Zum Beispiel wurden im Jahr 2018 30.000 Euro zur Hilfe für hungernde Menschen im Südsudan gespendet, im Jahr 2019 wurde die Hilfe fortgeführt und ist auch für 2020 vorgesehen.
Langzeitprojekt: Waisenhaus in Minse (Kamerun)
Zwei Glaubensbrüder aus Süddeutschland, die nach Kamerun gereist waren, schalteten sich zur Mitgliederversammlung zu und präsentierten ihren Projektbericht: Ihr einwöchiger Aufenthalt in diesem westafrikanischen Land diente nämlich der Renovierung des Waisenhauses in dem rund 100 km von Kameruns Hauptstadt Yaoundé entfernten Dorf Minse. Das 2004 eingeweihte Gebäude, finanziert mit Spenden neuapostolischer Christen aus dem Kirchenbezirk Stuttgart-Degerloch, bietet eine Heimat für bis zu 60 Waisenkinder. Dank der Arbeit der beiden Glaubensbrüder – einer ist von Beruf Schreiner, der andere Maurer – und ihrer einheimischen Helfer erstrahlt das Gebäude außen und innen nun in neuem Glanz.
Den Lebensunterhalt und die Betreuung der Waisenkinder finanziert das Hilfswerk der Gebietskirche. Vor allem sorgt „human aktiv“ für eine qualifizierte Schul- und Berufsausbildung der Waisenkinder. Damit wird den Jungen und Mädchen, unter denen auch sogenannte AIDS-Waisen sind, die Chance für eine bessere Perspektive im Erwachsenenalter geboten.
Allgemeine Informationen zum Waisenhaus in Minse finden Sie auf der betreffenden Projektseite von human aktiv.
Auch laufende Projekte wurden in der Mitgliederversammlung angesprochen.
Projekte 2020 – Soforthilfen infolge der COVID-19-Pandemie
Finanzielle Hilfe für „Tafeln“ forciert
In „Tafeln“-Einrichtungen können bedürftige Mitbürger günstig Lebensmittel und auch sonstige Produkte für den täglichen Bedarf einkaufen. Das süddeutsche Hilfswerk unterstützt die „Tafeln“ in Süddeutschland seit Jahren mit jährlich bis 60.000 Euro. Die Spendenübergabe erfolgt dezentral, über Beauftragte in den Kirchenbezirken – oft als Erntedank-Aktion, verbunden mit Lebensmittelspenden von Gemeindemitgliedern.
Angesichts der COVID-19-Pandemie wurde im April 2020 ein Soforthilfeprojekt von „human aktiv“ in Höhe von insgesamt 60.000 Euro zusätzlich gestartet. Denn die Bedürftigkeit vieler Mitbürger hat infolge der Pandemie zugenommen, die „Tafeln“ haben jedoch weniger Lebensmittelspenden und finanzielle Förderungen erhalten.
Soforthilfe in afrikanischen Ländern
Angesichts der COVID-19-Pandemie stellte „human aktiv“ in afrikanischen Ländern Soforthilfe in Höhe von über 70.000 Euro zur Verfügung.
So wurden im Rahmen eines Gesundheitsprojekts, das seit vielen Jahren im westafrikanischen Land Guinea über das süddeutsche Hilfswerk finanziell gefördert wird, der Gesundheitsunterricht in 30 Schulen und deren Umfeld ausgeweitet und Möglichkeiten für einen besseren Infektionsschutz geschaffen.
In Djibouti, dem kleinsten Land am Horn von Afrika, lebt ca. ein Viertel der Bevölkerung in extremer Armut; eines der größten Probleme dort ist die Unterernährung der Kinder. Mit den notwendigsten Lebensmitteln sowie Artikeln zum Schutz vor einer Ansteckung – zum Beispiel Masken, Handschuhe, Seife – half „human aktiv“ den notleidenden Menschen.
Zur Unterstützung einer COVID-19-Aufklärungs- und Schutzmaßnahmenkampagne in Ghana wurden aus dem Budget von „human aktiv“ 20.000 Euro aufgewendet.
In Uganda gibt es ein Gesundheitserziehungsprogramm mit ehemaligen „Straßenkindern“: Sie werden in Kinder- und Jugendschutzzentren zu „Gesundheitsscouts“ ausgebildet. Begleitet von Sozial- und Gesundheitsarbeitern, informieren sie Gleichaltrige auf den Straßen und in den Slums niederschwellig über gesundheitsrelevante Themen und vermitteln Hilfsangebote. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden die Maßnahmen verstärkt und die Ausbildung junger Menschen zu „Gesundheitsscouts“ mit dem Schwerpunkt „Coronavirus“ forciert.
Über das Hilfswerk
Das Hilfswerk „human aktiv“ ist die Nachfolgeinstitution des 1993 gegründeten „Missionswerks“ und ein eingetragener Verein mit Sitz in Stuttgart, der ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Inland und Ausland verfolgt.
Im Ausland steht die Hilfe seit vielen Jahren unter dem Motto „Brot – Brunnen – Brücken“, wobei unter „Brücken“ auch die Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprojekten fällt – für die Menschen im übertragenen Sinn eine Brücke. Zu den Dauerprojekten im Ausland gehören u.a. das erwähnte Waisenhaus in Kamerun, Schulen in Äthiopien, Gesundheitsaufklärung in Guinea und das Projekt „Wasser ist Leben“ in Westafrika.
Für Unterstützungen im Inland wird jährlich ein Förderschwerpunkt beschlossen. Unter den Jahresförder-Schwerpunkten sind zum Beispiel Hilfen für Alleinerziehende und Tageseltern (2005, 2006), Einrichtungen für misshandelte Frauen und Kinder (2007), Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern (2018). Im vergangenen und laufenden Jahr bilden familienentlastende Dienste den Förderschwerpunkt. Zu den Dauerprojekten im Inland gehören die „Aktion Tafelladen“ und „Essensangebote für Bedürftige“.
Detaillierte Informationen über die Arbeit, Aufgaben und Ziele des Hilfswerks sind auf der Website von „human aktiv“ publiziert.