26.05.2020

Videogottesdienst: Die Gabe vom Himmel

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Am Sonntag, 24. Mai 2020, wurde in Süddeutschland wieder ein zentraler sogenannter Videogottesdienst durchgeführt.

  • Bischof Martin Rheinberger aus dem Apostelbereich Heilbronn/Nürnberg
    < Bischof Martin Rheinberger aus dem Apostelbereich Heilbronn/Nürnberg >
  • Bezirksevangelist Lothar Heim aus dem Kirchenbezirk Karlsruhe
    < Bezirksevangelist Lothar Heim aus dem Kirchenbezirk Karlsruhe >
  • Blumenschmuck am Altar
    < Blumenschmuck am Altar >
  • Musikalische Umrahmung des Gottesdienstes
    < Musikalische Umrahmung des Gottesdienstes >
  • Musikalische Umrahmung des Gottesdienstes
    < Musikalische Umrahmung des Gottesdienstes >

Den Gottesdienst, der – angesichts der Schutzmaßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie – zu Hause via Internet-Livestream oder Telefonübertragung mitgefeiert werden konnte, führte Bischof Martin Reinberger (Apostelbereich Heilbronn/Nürnberg) durch. Sendeort war, wie bei den bisherigen derartigen Gottesdiensten, die Kirche Karlsruhe-Mitte.

Damit auch Glaubensgeschwister in weiteren Gebieten des Bezirksapostelbereichs daran teilnehmen konnten, gab es über den YouTube-Kanal der Gebietskirche Süddeutschland die Möglichkeit, den Gottesdienst via Livestream in den Sprachen Englisch, Französisch, Kroatisch, Russisch und Spanisch mitzuerleben. Auch fand eine Verdolmetschung in die deutsche Gebärdensprache statt (Bild-in-Bild-Einblendung).

Die musikalische Mitgestaltung erfolgte durch eine Solosängerin, Orgel- und Klavierspiel.

„Lass du mich stille werden“

Eingeleitet wurde der Predigtteil des Gottesdienstes mit der durch die Sängerin vorgetragenen Bitte „Lass du mich stille werden, mein Herr und Gott“ (deutsches Chorbuch Nr. 116, Text: Maria Esther Gräfin von Waldersee, 1837-1914). Im Lied heißt es weiter: „… nur deine Stimme hören in Glück und Not.“ Der Bischof griff dies auf und sagte, die Bitte betreffe zum einen den Gottesdienstleiter, damit er auf die Impulse aus dem Heiligen Geist achte, zum anderen die gesamte Gemeinde („lass es stille werden in dir und höre die Stimme des Heilands“). Weitergehend verstehe er diese Bitte auch als Wunsch, Frieden im Herzen zu haben – auch dahingehend, dass alle Klagen schweigen sollten, ob Selbstanklagen oder Klagen gegen andere.

Gottes Liebe

In diesem Zusammenhang bestätigte der Bischof die Glaubenden in der Gewissheit, von Gott geliebt zu sein. Er erklärte aber auch, dass sich Gottes Liebe nicht darin zeigt, dass Gott einem zum Beispiel „alle Steine aus dem Weg räumt“.

Gottes Liebe habe sich darin gezeigt, dass er „seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, … das ewige Leben haben“ (vgl. Johannes 3,16.36). „Die Sendung Jesu, sein Opfertod zur Errettung der Sünder, das ist die Liebe Gottes zu uns Menschen.“

Die Taufe Jesu

Als Grundlage für die Predigt nahm der Bischof ein Bibelwort aus dem Markus-Evangelium, bei dem es um die Taufe Jesu geht: „Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn“ (Markus 1,10). Die Taufe Jesu erfolgte durch Johannes den Täufer; nach der Taufe öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam auf Jesus herab.

Im Katechismus wird erklärt, dass die Taufe, die Johannes der Täufer praktizierte, Ausdruck von Buße war. Dadurch, dass Jesus Christus – der ohne Sünde war – sich taufen ließ, erniedrigte er sich selbst und stellte sich Sündern gleich: „Bereits hier zeigt sich, dass Jesus Christus, der Sündlose, stellvertretend die Sünde auf sich nimmt und schließlich den Weg zur Gerechtigkeit vor Gott eröffnet.“

Der in Sünde verstrickte Mensch ist zur Buße aufgerufen, um aus dem Verdienst Jesu Christi Vergebung zu empfangen. Dazu verwies der Bischof auf den biblischen Bericht zum Pfingstgeschehen mit dem Aufruf: „Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen“ (Apostelgeschichte 2,38) und erklärte, bei Buße gehe es um ein Umdenken, das Abkehren aus dem alten Wesen und die „Hinwendung zu Gott mit ganzer Seele, mit ganzem Herzen, mit allen Kräften“.

Auch erwähnte er den Bibelvers, der der sich an das verwendete Bibelwort anschließt und davon handelt, dass nach dem Taufakt Gottes Stimme hörbar wurde: „Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen“ (Markus 1,11). Dadurch wurde bestätigt, so der Bischof: Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes. In seinem gesamten Wirken habe sich gezeigt, dass der Sohn Gottes im völligen Einssein mit dem Vater und dem Heiligen Geist war.

In der Predigt wurde auch deutlich, dass gemäß dem – im Matthäusevangelium, Kapitel 28,19-20 enthaltenen – Missionsbefehl Jesu Christi das Taufen zum Auftrag der Apostel gehört. Die Taufe, von der dort gesprochen wird, kann als Hinweis auf die Wasser- und Geistestaufe verstanden werden: Die Sakramente Wassertaufe und Versiegelung (= Spendung der Gabe des Heiligen Geistes) stehen in engem Zusammenhang; gemeinsam bewirken sie die Wiedergeburt aus Wasser und Geist.

Der Bischof erwähnte hierzu den biblischen Bericht, dass die Apostel Petrus und Johannes nach Samarien kamen und dort den Getauften die Hände auflegten, wodurch diese die Gabe des Heiligen Geistes empfingen (Apostelgeschichte 8,14-17).

Gabe des Heiligen Geistes – Auswirkungen im alltäglichen Leben

Durch den Empfang der Gabe des Heiligen Geistes habe Gott Anteil an seinem Wesen geschenkt, die Liebe Gottes sei ins Herz ausgegossen – „und was passiert dann?“, so der Bischof im Verlauf der Predigt. „Man muss merken, dass diese Gabe in uns lebt!“ So sollten die Glaubenden die Liebe aus Gott für andere erfahrbar machen.

Als „Frucht“ des Heiligen Geistes im Menschen nannte er u.a. auch die Geduld. Heute sei man vielfach voller Ungeduld, „auf der Überholspur“, und es gelte gemeinhin als positiv, ans Limit zu gehen. Aber auf der Glaubensebene gehe es um Geduld. Sie zeigte der Bischof als einen Ausdruck von Vertrauen in Gott und von Zuversicht. So bekräftigte er die Glaubenden in der Zuversicht auf die Erfüllung der Verheißung von Christi Wiederkunft: „Geben wir dem Geist Raum und warten wir geduldig, von einem Tag zum anderen, bis Jesus wiederkommt.“

Beispielhaft für Auswirkungen der Gabe des Heiligen Geistes im alltäglichen Leben nannte der Bischof ferner das Gebet füreinander, in der Gemeinde und ebenso für den Nächsten, sowie die Freude.

Bezirksevangelist Lothar Heim, stellvertretender Bezirksvorsteher im Kirchenbezirk Karlsruhe, wo sich die Kirche Karlsruhe-Mitte befindet, war im Gottesdienst am 24. Mai dort zugegen. In seinem Predigtbeitrag hob er hervor: „Gott ist es, der die Gabe gibt!“ Er regte die Glaubensgeschwister an, darum zu beten, dass sich der Heilige Geist im Inneren entfalten und wirken könne. „Den Heiligen Geist sieht man nicht, aber wenn wir ihm Raum geben, hat das Auswirkungen. Dann kann man feststellen, wie er unser Leben verändert und uns in der Nachfolge Jesu hält.“ Zur Nachfolge gab er ein „einfaches Rezept und doch unsere Lebensaufgabe“: den anderen so zu lieben wie Jesus Christus die Seinen.

Auch sprach der Bezirksevangelist davon, dass Gott den Heiligen Geist als „Unterpfand“ zur Erlösung, zur Herrlichkeit geschenkt habe (vgl. Epheser 1,14). In Bibelübersetzungen habe er einmal nach einem anderen Begriff „Unterpfand“ gesucht und „Garantie“ bzw. „Anzahlung“ gefunden. „Gott in seiner Liebe hat uns die Garantie gegeben, er wird den Bund nicht auflösen, den er mit uns geschlossen hat.“ Anders ausgedrückt, habe Gott damit die Zusage seiner Bewahrung und „Anzahlung“ zur Herrlichkeit geschenkt. Ob der Mensch den Bund halte, liege in dessen Verantwortung.

Wie zur Bekräftigung, trug die Sängerin als Schlussvortrag vor: „I’ll walk with God“ („Ich werde mit Gott gehen“).

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