24.10.2017

„Im Dienste Jesu stehen“

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  • Stammapostel Schneider im Gottesdienst am 22.10.2017 (Foto: NAK International)
    < Stammapostel Schneider im Gottesdienst am 22.10.2017 (Foto: NAK International) >
  • Die Ordination wird kniend empfangen.
    < Die Ordination wird kniend empfangen. >

Dieses Lied (im neuapostolischen dt. Gesangbuch Nr. 383) sang die große Gemeinde zu Beginn des europaweiten Gottesdienstes für Amtsträger, den Stammapostel Jean-Luc Schneider am Sonntag, 22. Oktober 2017, durchführte (siehe Bericht „Dienen aus Liebe“).

Gott, der Sohn, ist in Jesus Christus auf die Erde gekommen – als Diener. Jesus diente Gott dem Vater und er diente den Menschen, für deren Errettung er sein Leben als Opfer dargebracht hat.

Ihm zu dienen und das Evangelium in Wort und Tat zu verkündigen, dazu ist jeder Christ aufgerufen.

Das Evangelium Jesu Christi, die frohe Botschaft, ist auch Kern der Wortverkündigung in den Gottesdiensten. Gottesdienste werden von in ein geistliches Amt ordinierten Amtsträgern durchgeführt.

Die Amtsträger erfüllen bestimmte geistliche Dienste in der Kirche.

Zum Verständnis vom geistlichen Amt verlas der Stammapostel nach dem Gottesdienst für Amtsträger am 22. Oktober eine Verlautbarung aufgrund von Beschlüssen, die von der Bezirksapostelversammlung (BAV), dem höchsten Leitungsgremium der Neuapostolischen Kirche, getroffen wurden.

Über die Verlautbarung wird auf der Webseite der Neuapostolischen Kirche International berichtet. Die erwähnte Sonderausgabe 4/2017 der „Leitgedanken zum Gottesdienst“ – Mitteilungen für die Amtsträger der Neuapostolischen Kirche – wurde im internen Online-Portal der Gebietskirche Süddeutschland am 23. Oktober eingestellt.

Was sagt der Katechismus dazu?


Was im 2015 erschienenen „Katechismus der Neuapostolischen Kirche in Fragen und Antworten“ zum geistlichen Amt und zum Dienen in der Kirche ausgeführt wird, zitieren wir nachstehend:


411. Was ist unter „Amt“ zu verstehen?

Im Allgemeinen ist unter „Amt“ eine Funktion oder eine offizielle Stellung zu verstehen, mit der konkrete Aufgaben und Verantwortung verbunden sind. In einem weiteren Sinn haben Amtsinhaber die Autorität inne, eine Gemeinschaft zu leiten und entsprechende Entscheidungen zu treffen.


412. Was ist ein geistliches Amt?

Ein geistliches Amt ist die durch Ordination (Amtseinsetzung) empfangene Bevollmächtigung, Segnung und Heiligung, um in der Kirche Christi zu dienen. Das geistliche Amt wird in der Kraft des Heiligen Geistes ausgeübt.


413. Was ist der Ursprung des geistlichen Amts?

Das geistliche Amt hat seinen Ursprung darin, dass Gott, der Vater, Jesus Christus gesandt hat. Jesus Christus ist also der Gesandte Gottes. Als solcher ist er bevollmächtigt, gesegnet und geheiligt zur Erlösung der Menschen. Die Apostel sind Gesandte Jesu Christi.

Das geistliche Amt steht immer in Zusammenhang mit Jesus Christus und den von ihm gesandten Aposteln. Amt und Apostolat hängen also zusammen: Dort, wo das Apostelamt wirkt, gibt es das geistliche Amt.


414. Gibt es bereits im Alten Testament Hinweise zum geistlichen Amt?

Bereits im Alten Testament lassen sich anhand des Wirkens von Königen, Priestern und Propheten Hinweise auf das geistliche Amt festmachen: Der König regiert, der Priester vermittelt den Segen Gottes und der Prophet verkündet den göttlichen Willen. Diese Ämter sind Hinweise auf das geistliche Amt.

In Jesus Christus findet sich alles wieder, was im alttestamentlichen Amt angelegt war – er ist zugleich König, Priester und Prophet.


415. Was verstehen wir unter „Bevollmächtigung“ zum geistlichen Amt?

Ein geistliches Amt wird vom Apostel im Auftrag Jesu Christi übertragen. Damit erhält derjenige, der das Amt empfängt, Anteil an der Vollmacht des Apostels. Von dieser Vollmacht soll er im Auftrag des Apostels Gebrauch machen. Der Amtsempfänger handelt damit im Namen des Apostels und vertritt diesen in dem für das Amt festgelegten Umfang. Schließlich sendet der Apostel den Amtsträger aus. Der Gesandte ist dem Sender gegenüber verantwortlich und verpflichtet.


416. Was verstehen wir unter „Segnung“ zum geistlichen Amt?

Durch die Ordination werden die vorhandenen Gaben des Amtsempfängers erweckt, gestärkt, vermehrt und dem Dienst des Herrn gewidmet. Zudem werden durch den Segen zusätzliche Kräfte übermittelt.


417. Was verstehen wir unter „Heiligung“ zum geistlichen Amt?

Bei der Ordination bekommt der Amtsträger Anteil an der Heiligkeit Gottes – das Amt ist heilig, der Träger des Amtes bleibt sündhafter Mensch. Der Amtsträger kann auch heilige Handlungen in der Kraft des Heiligen Geistes vollziehen und Gott und der Gemeinde dienen.


418. Was verstehen wir unter „Dienste“ in der Kirche Jesu Christi?

Jeder Getaufte ist gerufen, dem Herrn zu dienen durch tätige Liebe am Nächsten und durch Bekenntnis des Glaubens (vgl. Johannes 12,26).

Werden in der Kirche Jesu Christi einzelnen Gläubigen bestimmte Aufträge und Tätigkeitsbereiche zugeordnet, die zum Wohl der Gläubigen und zur Verkündigung des Evangeliums beitragen, verstehen wir dies als „Dienste“. Solche Dienste werden überall dort ausgeübt, wo Getaufte ihren Glauben an Jesus Christus als ihren Herrn in Wort und Tat bekennen.


419. Was unterscheidet Dienste in der Kirche Jesu Christi vom geistlichen Amt?

Dienste unterscheiden sich vom geistlichen Amt dadurch, dass sie ohne Ordination ausgeübt werden können.


420. Werden in der Neuapostolischen Kirche Dienste ohne Ordination ausgeübt?

Ja, in der Neuapostolischen Kirche werden Dienste ohne Ordination ausgeübt. Hierzu zählen die kirchlichen Beauftragungen [= gemäß den 2017 publizierten BAV-Beschlüssen sind dies „Ernennungen“] zur religiösen Unterweisung von Kindern und Jugendlichen, zur musikalischen Mitgestaltung der Gottesdienste und für Besuche bei Kranken.


421. Welches Amt hat Jesus Christus gestiftet?

Jesus Christus hat seiner Kirche unmittelbar nur ein Amt gegeben, nämlich das Apostelamt. Er hat die Apostel bevollmächtigt, gesegnet, geheiligt und mit Heiligem Geist ausgerüstet: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten“ (Johannes 20,21-23). Den Aposteln hat er die Verwaltung der Sakramente anvertraut. Auf diese Weise wird sein Opfer den Menschen zugänglich (vgl. Matthäus 28,19.20).


422. Wann begann die Wirksamkeit des Apostelamts in der Kirche?

Die Wirksamkeit des Apostelamts in der Kirche begann an Pfingsten. Das Amt selbst aber ist bereits vorher durch Jesus Christus seinen Aposteln gegeben worden.


423. Was bedeutet „Apostel“?

„Apostel“ bedeutet „Gesandter“ und geht auf das griechische Wort „apóstolos“ zurück. Die Apostel sind die Gesandten Jesu. Jesus Christus stellte seine Sendung mit ihrer Sendung in unmittelbaren Zusammenhang: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch“ (Johannes 20,21).


424. Welche Aufgaben haben die Apostel?


Die Apostel sind von Jesus Christus gesandt, um den Menschen das von ihm gebrachte Opfer und das daraus kommende Heil zu vermitteln.

Nach seiner Auferstehung gab Jesus den Aposteln Vollmacht, die Sündenvergebung zu verkündigen. Sie sollen in seinem Auftrag die Sakramente spenden, das Evangelium predigen und die Gläubigen auf seine Wiederkunft vorbereiten.


425. In welcher Vollmacht handeln die Träger des Apostelamts?

Die Apostel sind Gesandte Jesu Christi. Sie handeln in dessen Namen. Er hat die Apostel bevollmächtigt, die Aufgaben zu erfüllen, die aus seinen Ämtern – König, Priester und Prophet – hervorgehen: Sie sollen die Regentschaft Christi ausüben, den göttlichen Segen spenden, das Evangelium Christi verkündigen.

Die Autorität, die das Apostelamt hat, kommt ausschließlich aus Jesus Christus. Das Apostelamt steht in einem völligen Abhängigkeitsverhältnis zu ihm.


426. Welche Bezeichnungen gibt es im Neuen Testament für das Apostelamt?

Das Apostelamt wird bezeichnet als „Amt des Neuen Bundes“, „Amt des Geistes“, „Amt zur Gerechtigkeit“, „Amt der Versöhnung“, „Amt des Wortes“.


427. Was bedeutet: „Amt des Neuen Bundes“?

Mit dieser Bezeichnung, die auf 2. Korinther 3,6 zurückgeht, wird eine Abgrenzung zum Alten Bund vorgenommen, in dem das mosaische Gesetz galt, das auf das Volk Israel beschränkt war. Im Neuen Bund ist die Botschaft von der Gnade Gottes, das Evangelium, entscheidend, das die Träger des Apostelamts verkündigen. Das Amt des Neuen Bundes wirkt zudem unter allen Völkern.


428. Was bedeutet: „Amt des Geistes“?

Das „Amt des Geistes“ ist „das Amt, das den Geist gibt“ (2. Korinther 3,8). Durch die Spendung der Gabe des Heiligen Geistes wird dem mit Wasser Getauften die Gotteskindschaft und die Voraussetzung zur Erstlingsschaft geschenkt.


429. Was bedeutet: „Amt zur Gerechtigkeit“?

Das Apostelamt weist darauf hin, dass der Mensch Sünder ist und die Gnade Gottes benötigt. Glaube an Jesus Christus und das Annehmen seines Opfers führen in die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Also ist das Apostelamt das „Amt, das zur Gerechtigkeit führt“ (2. Korinther 3,9).


430. Was bedeutet: „Amt der Versöhnung“?

Das Apostelamt, „das die Versöhnung predigt“ (2. Korinther 5,18.19), mahnt zur Buße und ermöglicht dem Gläubigen, in der Sündenvergebung und in der Feier des Heiligen Abendmahls an dem Opfer Christi teilzuhaben. „Versöhnung“ zielt letztlich auf die Wiederherstellung des ungestörten Verhältnisses zwischen Mensch und Gott sowie der Menschen untereinander.


431. Was bedeutet: „Amt des Wortes“?

In Johannes 1,1-14 wird der Gottessohn als „Wort“ (Logos) bezeichnet. Durch dieses „Wort“ ist alles geschaffen.

An dem „Wort“ hat das Apostelamt Anteil, denn der Herr (Logos) hat ihm auch den Auftrag gegeben zu lehren. In diesem Sinn ist auch Apostelgeschichte 6,4 zu verstehen: „Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben.“


432. Wie werden Apostel auch bezeichnet?

Die Apostel werden auch bezeichnet als 

  • „Botschafter an Christi statt“: Die Aussage „So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt […]“ (2. Korinther 5,20) drückt aus, dass Jesus Christus durch die Apostel in seiner Kirche wirkt.
  • „Haushalter“ über Gottes Geheimnisse: Ein „Haushalter“ (1. Korinther 4,1) ist verantwortlich für das „Haus“, nämlich die Gemeinde. In ihr achten die Apostel darauf, dass die Wortverkündigung dem Evangelium entsprechend geschieht und die Sakramente im Sinne Jesu Christi gespendet werden. Die Apostel ordinieren Amtsträger und sorgen für die Ordnung in der Gemeinde.


433. Was ist ein weiteres wichtiges Merkmal des Apostelamts?

Ein weiteres wichtiges Merkmal des Apostelamts ist es, die Gläubigen auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten (2. Korinther 11,2).


Den „Katechismus in Fragen und Antworten“ veröffentlichen wir nach und nach in thematischen Blöcken unter „Katechismus“ in der Rubrik „Woran wir glauben“.

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