22.05.2020

„Christi Himmelfahrt“ im Videogottesdienst begangen

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Am Feiertag „Christi Himmelfahrt“, Donnerstag, 21. Mai 2020, wurde – angesichts der Schutzmaßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie – in Süddeutschland ein zentraler sogenannter Videogottesdienst durchgeführt.

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Den Gottesdienst, der zu Hause via Internet-Livestream oder Telefonübertragung mitgefeiert werden konnte, führte Bezirksapostel Michael Ehrich in der Kirche Karlsruhe-Mitte durch. Dort dabei waren Bezirksältester Frank Herrscher, Vorsteher des Kirchenbezirks Söllingen, ein Organist und ein Gesangsquartett, das zwei Sängerinnen und zwei Sänger bildeten.

Das Gesangsquartett übernahm die musikalische Begleitung des Gottesdienstes und stimmte schon vor Beginn auf den Gottesdienst ein.

Verdolmetscht wurde auch dieser zehnte Videogottesdienst der Gebietskirche Süddeutschland in die deutsche Gebärdensprache (DGS) als Bild-in-Bild-Einblendung. Eine Simultanübersetzung gab es in die Sprachen Englisch, Französisch, Kroatisch, Russisch und Spanisch, gestreamt wurde über den YouTube-Kanal der Gebietskirche, und so konnten Glaubensgeschwister in weiteren Gebieten des Bezirksapostelbereichs bei sich zu Hause teilnehmen. In Süddeutschland bestand auch die Möglichkeit, den Gottesdienst via Telefonübertragung mitzufeiern.

Leider gab es bei dem Livestream in den Sprachen Kroatisch, Russisch und Spanisch technische Probleme, ebenso beim Livestream in der DGS. Die Aufzeichnungen in diesen Sprachen werden auf dem YouTube-Kanal der Gebietskirche eingestellt.

Der Auferstandene, in die Herrlichkeit zurückgekehrt

Als Grundlage für die Predigt nahm der Bezirksapostel ein Bibelwort aus dem Neuen Testament: „Mit ihr [mit seiner mächtigen Stärke] hat er [Gott] an Christus gewirkt, als er ihn von den Toten auferweckt hat und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und jeden Namen, der angerufen wird, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen“ (Epheser 1,20.21).

An diesem hohen Feiertag erfolgte eine Bibellesung. Sie übernahm der Bezirksälteste Herrscher, den der Bezirksapostel im Verlauf des Gottesdienstes auch zu einem Predigtbeitrag rief.

Gelesen wurden die Verse 4 bis 12 aus Apostelgeschichte 1, die davon handeln, dass der auferstandene Jesus Christus vor seiner Himmelfahrt mit seinen Aposteln zusammen war und ihnen verhieß, sie würden die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und seine Zeugen sein bis an das Ende der Erde. Im Anschluss daran wird das Himmelfahrtsgeschehen geschildert: „Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.“ Der folgende Vers 11 verweist auf die Verheißung seines Wiederkommens, eine Hauptaussage des Evangeliums.

Auf dieses Ereignis bereiten sich auch die Glaubenden heute vor und freuen sich darauf, dann die Vereinigung mit Jesus Christus zu erleben, in der Bildersprache der Bibel die „Hochzeit im Himmel“, an die sich weitere eschatologische Ereignisse anschließen.

Jesus Christus, der Wiederkommende

Der Bezirksapostel sprach davon, dass das Himmelfahrtsgeschehen damals für die Apostel eine Zäsur bedeutete. Sie wurden Augenzeugen seiner Himmelfahrt. Seitdem lebte die Hoffnung auf sein Wiederkommen in ihnen – dieses Ereignis bildete ein bedeutendes Element in der Verkündigung der ersten Apostel.

Dies ist in der Evangeliumsverkündigung heute nicht anders, und so kam auch in diesem Gottesdienst die Verheißung Jesu zur Sprache: „Wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,3). Diese Verheißung wurde, so machte die Bibellesung deutlich, bei Christi Himmelfahrt bekräftigt.

„Jesus Christus kommt wieder!“, unterstrich der Bezirksapostel. „Diese Gewissheit wollen wir unverbrüchlich im Herzen bewahren.“ Er verwies auf die Perspektive, die mit der Wiederkunft Christi einhergeht: Beginn der unmittelbaren, ewigen Gemeinschaft mit Gott.

Voraussetzung sei, in der Hinwendung zu Jesus Christus, der „tiefen inneren Gemeinschaft mit ihm“, zu bleiben und das Leben im Sinne des Evangeliums zu führen. Dazu gehöre auch die Gemeinschaft in der Gemeinde, meinte er, wenngleich die Kirche in ihrer „sichtbaren Gestalt“ – in ihrer geschichtlichen Verwirklichung – durch die in ihr handelnden Menschen mit Fehlern behaftet seien. (Die Kirche in ihrer unsichtbaren Gestalt – in den Heilswirkungen der Sakramente und des Wortes Gottes – ist vollkommen.)

Vertrauen und Verbindung

Das Gesangsquartett trug – mit Solopartien – zu Predigtbeginn Lied 189 aus dem deutschen Gesangbuch vor: „Mit dir, o Herr, verbunden“ (Text: Jane Cross Simpson, 1811-1886). Dieses Lied handelt vom Vertrauen zum Herrn und der Verbindung mit ihm, die bewirkt: „… fühl ich mich nie allein; mir bleibt in allen Stunden dein tröstlich Nahesein“. Der Bezirksapostel erläuterte den anderssprachigen Gottesdienstteilnehmern kurz den Inhalt und zitierte die dritte Strophe mit dem Text: „Und wenn ich gar nicht sehe, wie alles werden soll, ich bleib in deiner Nähe und harr vertrauensvoll.“

Wie die Apostel und Jünger Jesu damals auch nach seiner Himmelfahrt das Nahesein Jesu Christi empfanden und innere Verbindung zu ihm hatten („das, was sie mit Jesus erlebt hatten, hat sie begleitet“), könne man auch heute mit dem Herrn verbunden sein, so der Bezirksapostel – in seinem Wort, in seiner Gnade, in seiner Sendung der Apostel, im Herzen. Auch sollten die Glaubensgeschwister sich der Liebe, Fürsorge und Begleitung des Herrn bewusst sein und nicht vergessen, was sie mit dem Herrn erlebt hätten. „Er ist dir nah“, unterstrich der Bezirksapostel und erinnerte erneut an die andere der „beiden großen Verheißungen“ Jesu: „Ich bin bei euch alle Tage“ (Matthäus 28,20).

Jesus Christus, der Fürsorgende

Die Himmelfahrt Jesu Christi bedeutet seine Erhöhung: Der Auferstandene ist in die Herrlichkeit zurückgekehrt. Seine Göttlichkeit wird im biblischen Bild dadurch zum Ausdruck gebracht, dass er nun zur Rechten Gottes, des Vaters, sitzt.

Dass der Diakon Stephanus, der um des Glaubens willen gesteinigt wurde, Jesus zur Rechten Gottes sah – so berichtet es Apostelgeschichte 7 –, nahm der Bezirksapostel als ein Bild dafür, dass „Jesus Christus auch Anteil nimmt an unserem Leben“. Wie es Jesus in seiner Erdenzeit tat, die ihren Abschluss mit der Himmelfahrt fand, sorge der erhöhte Christus für die Seinen. Dies verdeutlichte der Bezirksapostel an den Beispielen, dass Jesus seine Jünger kannte und ihre Freuden und Leiden teilte, dass er sich um die irdischen Bedürfnisse seiner Jünger annahm, dass er sich den Sündern zuwandte und zum Beispiel die beim Ehebruch ertappte Frau verteidigte, dass er den Armen, den Ausgestoßenen und den Menschen in Not nahe war. Der Bezirksapostel übertrug dies auf die Gemeindemitglieder heute und erinnerte sie u.a. an die Aufgabe, sich um Menschen in Not zu kümmern. „Wir können nicht einfach am Leid anderer vorbeigehen“, meinte er und erwähnte in diesem Zusammenhang das Doppelgebot der Liebe.

Er verdeutlichte auch, dass Gott in seiner Allmacht „alles kann“, sogar Dinge ungeschehen machen, und dass er doch nicht die irdischen Probleme löst. Jesus habe deutlich gemacht, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei – es geht um das Heil und die Aussicht, in ewiger Gemeinschaft mit Gott zu sein. Dennoch: „Der Herr nimmt Anteil an deinem Leben!“ Überdies sei es „eine Frage unserer Demut gegenüber Gott“, Vertrauen in allen Verhältnissen in ihn zu haben.

„Wir müssen schon auch immer das Unsere tun“, doch – so führte er im Weiteren aus – der Herr stehe denen bei, die ihm vertrauten, gebe Mut und Kraft und ermuntere die Seinen. Und vor allem: „Wenn wir unser Leben im Sinne des Evangeliums führen, mit Jesus Christus in der Mitte, dann werden wir bereit auf seine Wiederkunft.“

Die Gedanken vom fürsorgenden Herrn unterstrich der Bezirksälteste Herrscher in seinem Predigtbeitrag und wandte sich konkret an Glaubensgeschwister in besonderen Situationen, so an Jugendliche in Prüfungen, an Kranke oder an Geschwister mit wirtschaftlichen Sorgen: „Es kennt der Herr die Seinen – in jedem Erleben!“ Auch erwähnte er das Vertrauen von Kindern, die Regenbogen gemalt hatten: „Gott hat versprochen: ‚Du bist nicht allein; ich sorge für dich.‘ Am Ende wird alles gut!“

Dabei zitierte er Psalm 115,3: „Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.“ Dies und das Bewusstsein, dass „Gott ein Gott der Liebe und Barmherzigkeit“ ist, möge das Vertrauen in Gott stärken, wünschte er und betonte im Blick auf die derzeitigen Verhältnisse angesichts der COVID-19-Pandemie, sie geschähen nicht aus einem strafenden Willen Gottes.

Nach einem Schlussvortrag des Gesangsquartetts erfolgten einige Informationen und Hinweise, u.a. für die Gemeinden in Süddeutschland zur schrittweisen Wiederaufnahme von Gottesdiensten (siehe Bericht „Ansprache des Bezirksapostels“).

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