05.08.2020

Aus der Kirchengeschichte

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Aus Anlass des Gottesdienstes mit Stammapostel Jean-Luc Schneider am 2. August 2020 im Allgäu gibt dieser Artikel Informationen zur Kirchengeschichte.

  • Das Kirchengebäude in Kempten-Sankt Mang
    < Das Kirchengebäude in Kempten-Sankt Mang >
  • Das Kirchengebäude in Kempten-Süd
    < Das Kirchengebäude in Kempten-Süd >
  • Bezirksapostel Eugen Startz
    < Bezirksapostel Eugen Startz >

Da sich am Sonntag, 2. August, als der Stammapostel Gottesdienst in Kempten feierte, der Geburtstag des 1906 geborenen Eugen Startz jährte, der 30 Jahre für Gemeinden in Bayern verantwortlich war, erfolgt hier ein kurzer historischer Abriss mit dem Fokus auf Bayern und insbesondere dem Allgäu. Denn die Geschichte der Kirche dort ist eng mit Eugen Startz verknüpft.

Die Anfänge – Bayern, Baden und Württemberg zusammen

Die Anfänge der Neuapostolischen Kirche in Bayern datieren in den 1880er-Jahren.

Die erste neuapostolische Gemeinde in Bayern wurde im Mai 1896 in Augsburg gegründet. Ebenso im Mai 1896 wurde die erste Gemeinde in Baden – in Schopfheim – und im Oktober 1896 die erste Gemeinde in Württemberg, in (Albstadt-)Tailfingen, gegründet. Kurz nacheinander folgten noch 1896 und dann 1897 weitere Gemeindegründungen in Baden-Württemberg und Bayern.

Am 3. Juni 1888 wurde der gebürtige Tübinger Georg Gustav Adolf Ruff zum Apostel für Baden, Bayern, Hessen und Württemberg ordiniert. In seiner Amtszeit entstanden über 30 blühende Gemeinden.

Als Nachfolger des Apostels Ruff wurde Johann Gottfried Bischoff zum Apostel ordiniert und mit der Leitung des Arbeitsbereichs beauftragt, zu dem damals die Gemeinden in Bayern, Hessen, der Pfalz, Württemberg und der nördlichen Hälfte von Baden zählten. Es kam zu weiteren Gemeindegründungen und es entwickelten sich Kirchenbezirke.

Mit der Ordination der Bezirksapostel Friedrich Hartmann und Karl Gutbrod im Juli 1924 gab es eine Aufteilung in zwei Wirkungsbereiche: Den Bereich Baden mit der bayerischen Pfalz und Gemeinden in Südhessen leitete Bezirksapostel Hartmann, den Bereich Heilbronn mit den Gemeinden in Württemberg und Bayern leitete Bezirksapostel Gutbrod.

Zum 1. Januar 1926 wurde der Arbeitsbereich des Bezirksapostels Karl Gutbrod juristisch als selbstständiger Verwaltungsbezirk eingetragen – es waren damals zwölf Kirchenbezirke mit 212 Gemeinden in Bayern und Württemberg.

Als Bezirksapostel Gutbrod, an dessen Seite ab 1926 Apostel Georg Schall diente, 1938 in den Ruhestand trat, wurde Georg Schall zum Bezirksapostel ordiniert und für die nun bereits rund 400 Gemeinden mit über 36.000 Mitgliedern in Württemberg und Bayern beauftragt.

Am 25. Februar 1950 wurden die Körperschaftsrechte an die „Neuapostolische Kirche in Bayern“ verliehen.

Bayern ein eigener Bereich unter Leitung von Bezirksapostel Startz

Der im württembergischen Weidenstetten geborene Eugen Startz lernte als 16-Jähriger die Neuapostolische Kirche kennen. Nach seiner Kaufmannslehre kam er ins Allgäu, zuerst nach Isny und bald darauf nach Immenstadt, wo er jeweils eine Kirchengemeinde gründete.

Er war ein unerschrockener Bekenner des Glaubens, und nicht zuletzt durch sein unermüdliches Wirken – ehrenamtlich für die Kirche – entstanden weitere neuapostolische Gemeinden im Allgäu, so in Sonthofen, Kaufbeuren, Oberstdorf und Oberstaufen.

Sein erstes geistliches Amt empfing Eugen Startz 1925. Im April 1950 wurde er zum Bischof und am 13. Juli 1952 zum Apostel ordiniert.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1953 wurden die bis dahin zu Württemberg gehörenden über 260 Gemeinden im Freistaat Bayern zu einem eigenen „Apostelbezirk“ unter Leitung von Bezirksapostel Eugen Startz zusammengefasst.

Am 8. März 1962 trat für die Gemeinden in Bayern eine neue Verfassung in Kraft; die Gebietskirche trug nun dort die Bezeichnung „Neuapostolische Kirche in Bayern, Körperschaft des öffentlichen Rechts“; Sitz der Kirche war München.

In die Amtszeit von Bezirksapostel Startz fällt der Erlass des Bayerischen Staatsministeriums aus dem Jahr 1977, gemäß dem der neuapostolische Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach – im Sinne von Art. 136 Abs. 2 der Bayerischen Verfassung – an bayerischen Volksschulen anerkannt wurde. (Im Jahr 1994 erfolgte die staatliche Anerkennung des neuapostolischen Religionsunterrichts als ordentliches Lehrfach auch für Realschulen, Wirtschaftsschulen und Gymnasien. Aus infrastrukturellen Gründen zog sich die Kirche aus dem staatlichen Religionsunterricht in Bayern nach dem Schuljahr 2008/2009 zurück.)

Als Bezirksapostel Startz am 28. November 1982 in den Ruhestand versetzt wurde, empfing der württembergische Bezirksapostel Karl Kühnle den Auftrag auch für die Gebietskirche Bayern, die als eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts weiter bestehen blieb. Von da an hatten die Glaubensgeschwister in Bayern und Württemberg wie in der Zeit vor dem Jahr 1953 wieder einen gemeinsamen Bezirksapostel.

Zum 1. Januar 2002 erfolgte dann die Fusion der Gebietskirchen und eigenständigen Körperschaften Baden-Württemberg und Bayern zur heutigen Gebietskirche Süddeutschland.

Kirchenbezirk Kempten

In der Stadt Kempten, die antike Zeugnisse als eine der ältesten Städte Deutschlands belegen, gibt es zwei neuapostolische Gemeinden. Sie haben ihr Gotteshaus in der modernen Kirche in der Friesstraße (Gemeinde Kempten-St. Mang), wo am 2. August 2020 der Gottesdienst mit dem Stammapostel stattfand, und in der altehrwürdigen Kirche in der Immenstädter Straße 28 (Gemeinde Kempten-Süd). Diese Kirche wurde im Februar 1928 geweiht und ist das älteste Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche im Allgäu; sie steht heute unter Denkmalschutz.

Seit dem Jahr 2013 sind die beiden Kemptener Stadtgemeinden Gründungs- und Gastmitglieder in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) der Stadt Kempten und haben im ACK-Vorstand einen beratenden Sitz.

Im Jahr 2004 wurden die bisherigen Kirchenbezirke Immenstadt und Kempten zum Bezirk „Kempten“ zusammengeführt. Heute wird der Kirchenbezirk Kempten von 15 Gemeinden gebildet: Blaichach, Dietmannsried, Füssen am Lech, Immenstadt, Isny, Kaufbeuren, Kempten-St.Mang, Kempten-Süd, Lindenberg, Marktoberdorf, Obergünzburg, Oberstaufen, Oberstdorf, Sonthofen und Waltenhofen. Vorsteher des Kirchenbezirks ist Harald Hiltensberger, seine Stellvertreter sind Volker Keck und Rainer Schaidnagel.

Der Kirchenbezirk Kempten gehört zum Apostelbereich Ulm, den Apostel Hans-Jürgen Bauer leitet.

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