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„Wo zwei oder drei versammelt sind …“
Abendmahlsgeräte aus zwei Jahrhunderten
Außer den aktiven Amtsträgern waren die Amtsträger im Ruhestand sowie die Ehefrauen der Amtsträger zu dem Gottesdienst eingeladen. Gefeiert wurde der Gottesdienst in der Kirche in Karlsruhe-West mit dem Bezirksapostel. Dort mit dabei waren die sechs Apostel von Süddeutschland.
Aus den Infektionsschutzmaßnahmen angesichts der COVID-19-Pandemie resultiert u.a. ein eingeschränktes Platzangebot in den Kirchen. Daher wurde der Gottesdienst via Satellit in alle der rund 380 für den Satellitenempfang ausgerüsteten Kirchen in Süddeutschland übertragen. So gab es ausreichend Platz für die große „Amtsträger-Gemeinde“ – ohne die Ruheständler sind dies knapp 5.000 – und ihre Ehefrauen. Diejenigen, die (noch) nicht die „Präsenz-Gottesdienste“ besuchen können, hatten die Möglichkeit, zu Hause am Gottesdienst durch Telefonübertragung teilzunehmen.
Eine Bild-und-Ton-Übertragung via Satellit erfolgte zudem in die europäischen Länder, die zum Arbeitsbereich des Bezirksapostels gehören: Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Nordmazedonien, Serbien, Ukraine.
Jedes Jahr gibt es in Süddeutschland für die Amtsträger einen solchen zentralen Gottesdienst. Gefeiert wird er entweder mit dem Stammapostel, dem höchsten Geistlichen in der Kirche, der den Petrusdienst erfüllt, oder mit dem Bezirksapostel. Dieser hat in seinem Arbeitsbereich („Bezirksapostelbereich“), der Gebietskirchen in rund 30 Ländern umfasst, die Verantwortung u.a. für die geistliche Ausrüstung der Amtsträger und die Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit.
Da das Durchführen der Gottesdienste den Aposteln und den ins Priesteramt ordinierten Amtsträgern vorbehalten ist – die am 11. Oktober zum Gottesdienst für Amtsträger eingeladen waren –, fand an diesem Wochenende für die Gemeinden der übliche Sonntagsgottesdienst ausnahmsweise bereits am Samstagabend, 10. Oktober, statt.
Dienen – aus Liebe
„Wir freuen uns, gemeinsam den Gottesdienst zu feiern und für unseren Dienst gesegnet zu werden, um in Wort und Tat, in unserem ganzen Wandel das Evangelium zu verkündigen“, hatte es in der Begrüßung zum Gottesdienst am 11. Oktober geheißen.
Am Anfang der Predigt sprach der Bezirksapostel davon, dass die Amtsträger nicht etwa besser oder größer wären als Brüder und Schwestern ohne Amt, sondern sie sind Diener Gottes. Ordiniert in das Diakonen-, Priester- oder Apostelamt, haben sie unterschiedliche Aufgaben. Den kirchlichen Dienst erfüllen sie ehrenamtlich (angestellt bei der Gebietskirche sind einzig die 13 Mitglieder des Landesvorstands) und aus freien Stücken: Sie dienen aus Liebe zu Gott und aus Liebe zum Nächsten.
Dies betrifft auch die Ehefrauen, die den Amtsauftrag ihres Ehemannes mittragen und sich in vielen Fällen ebenfalls in den Kirchengemeinden und -bezirken ehrenamtlich engagieren.
Als Predigtgrundlage nahm der Bezirksapostel ein Bibelwort aus dem Neuen Testament, aus dem Hebräerbrief: „Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens“ (Kapitel 12, aus 1.2). Zur weiteren Wortverkündigung rief er Apostel Martin Schnaufer (Apostelbereich Freiburg/Tübingen), Apostel Jürgen Loy (Apostelbereich Stuttgart) und Apostel Manfred Schönenborn (Apostelbereich Heilbronn/Nürnberg).
Die Infektionsschutzmaßnahmen erlauben keinen Gemeinde- und Chorgesang, doch vielfältige Instrumentalmusik – Streichquartett und Klarinette, Orgel- und Klavierspiel – umrahmte den Gottesdienst. Die Instrumentalisten bereicherten mit ihren Vorträgen nicht nur das feierliche Gottesdiensterleben, sondern stimmten bereits vor Beginn die Gemeinde auf den Gottesdienst ein. Das Lied zum Gottesdienstbeginn sowie das Bußlied vor der Feier des Heiligen Abendmahls trug ein Solosänger vor.
Am Ende des Gottesdienstes erklang das Lied „Again he’ll come“ aus dem englischen Gesangbuch, vorgetragen von Streichquartett, Klarinette und Klavier. Das Lied handelt von Christi Wiederkommen, dem Glaubensziel der neuapostolischen Christen, das auch in der Wortverkündigung des Gottesdienstes Thema war. Die Glaubenden bereiten sich auf dieses Ereignis vor in der frohen Erwartung, bei Christi Wiederkommen die Vereinigung mit ihm zu erleben und in die unmittelbare Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott zu gelangen – siehe dazu Katechismus in Fragen und Antworten 550 ff.
Fotos: CC. Spindler